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25.01.2019
Vorbericht zum Spiel SC Bönigen I vs. Team China
Das Aufeinandertreffen zweier Grossmächte
Am Samstag stehen sich im Eissportzentrum Bödeli zwei Teams gegenüber, die zuletzt grosse Erfolge feiern konnten: Auf der einen Seite befindet sich der SC Bönigen, Gruppensieger der zweiten Liga, und auf der anderen eine chinesische U23-Auswahl, die für ein Olympia-Ticket 2022 kämpft.

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Eine chinesische Delegation mit U23-Eishockeyspielern befindet sich zurzeit in der Schweiz und hat – wie hier im Bild – unter anderem bereits gegen EHC Oberlangenegg gespielt. Als nächstes geht es am Samstag gegen den SC Bönigen. (Foto: Jungfrauzeitung / zvg)

Im Jahr 2022 finden die nächsten Olympischen Winterspiele statt. Wie bereits im Jahr 2008 werden sie in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen. Doch im Gegensatz zu den Spielen im Sommer 2008, bei denen die Volksrepublik China mit 47 Goldmedaillen den ersten Platz im Nationenranking einnahm, nimmt Wintersport eher einen kleinen Stellenwert ein: Bei 102 Wettkämpfen der vergangenen Spiele in Pyeongchang ging eine goldene Medaille ins Reich der Mitte, nämlich als Wu Dajing beim Shorttrack über 500 Meter obsiegte.

Eine Mannschaft fürs Eishockey gab es erst gar nicht. Dies ist aber kein Umstand, den man sich in China wünscht. Deswegen soll bis Olympia 2022 ein Team aufgebaut werden. Dafür sorgt einerseits Russland, indem es 2016 mit Red Star Kunlun das erste chinesische Team in die KHL aufnahm. Andererseits auch die Schweiz. Denn: Seit dem vergangenen Herbst ist eine chinesische Delegation in Magglingen und bleibt bis im März. Dabei handelt es sich um ein Aufbauprogramm für die kommenden Olympischen Spiele.

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Die chinesische Auswahl ist im Rahmen eines Aufbauprogramms in der Schweiz. Die Trainerlegende Jakob «Köbi» Kölliker betreut die Delegation aus dem Reich der Mitte. (Foto: Keystone, Urs Flueeler)

Bönigen-Coach freut sich auf die Partie
Trainiert wird die Delegation von Jakob «Köbi» Kölliker, bekannt als rechte Hand vom ehemaligen Nati-Trainer Ralph Krueger. Er sei vom Verband für diese Aufgabe angefragt worden: «Hockey bleibt Hockey, egal, auf welcher Stufe man dies macht. Es ist immer reizvoll, mit jungen Spielern zusammenzuarbeiten, schliesslich habe ich dies jahrelang auch in der Schweiz gemacht», sagt der 65-jährige ehemalige U20-Nati-Trainer gegenüber dieser Zeitung. Eine solch spannende und abenteuerliche Aufgabe habe er aber dann doch noch nie zu bewältigen gehabt.

Denn das Programm sah vor, an vielen Orten gegen viele Mannschaften zu spielen. Durch die ganze Schweiz tingelte die Delegation, war in St. Gallen, Herisau, Moutier, Tramelan, Oberlangenegg, Gstaad und am kommenden Samstag um 20.15 Uhr nun Bönigen. «Wir gehen dorthin, wo wir Gegner finden und wo man bereit ist, gegen uns zu spielen», erläutert Kölliker den Plan. Und in Bönigen ist man bereit, gegen das chinesische Team zu spielen – wenn auch das Datum ein wichtiger Aspekt war: «Glücklicherweise haben wir gerade die Quali für die Playoffs beendet. Dadurch hätten wir aber nun eineinhalb Wochen kein Spiel gehabt, somit hat es sehr gut gepasst. Es wird etwas Spezielles», sagt Bönigen-Coach Thomas Zurbrügg.

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Jakob Kölliker kann den jungen Spielern einiges mit auf den Weg geben. (Foto: Keystone, Urs Flueeler)

«Das wäre eine Farce»
Was genau auf die Böniger zukommen wird, sei schwer abzuschätzen: «Was ich bisher gehört habe, darf man mit dem Niveau einer Zweit-Liga-Mannschaft rechnen», so Zurbrügg. Das passe in etwa, gibt Kölliker zu. Man habe gegen alle möglichen Gegner aus allen möglichen Klassen gespielt, etwa auch gegen Junioren-Top-Mannschaften. Gegen stärkere Gegner als die erste Liga zu spielen – etwa gar diejenigen der National League – würde keinen Sinn machen: «Da sind wir eindeutig zu schwach, das wäre eine Farce. Auch die Mysports League wäre zu stark. Vielleicht dann im nächsten Jahr.»

Falls es überhaupt soweit kommt. Kölliker ist nämlich trotz vieler Spiele und dem Gewinn der U20-WM in ihrer Division nicht gänzlich zufrieden mit dem Projekt. «Das Organisatorische war bisher nicht zufriedenstellend. Man muss die Zusammenarbeit zwischen dem Schweizer und dem chinesischen Verband nun analysieren und Verbesserungen anstreben.» Was das genau für ihn bedeute, das stehe noch in den Sternen, erklärt Kölliker weiter. Dabei sei auch das Ziel, eine Mannschaft für Olympia 2022 zusammenzustellen, illusorisch: «Es gibt höchstens ein, zwei Spieler von unserem Team hier in der Schweiz, die den Sprung schaffen können.»

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Bönigens Coach Thomas Zurbrügg freut sich bereits auf das Aufeinandertreffen. Und er macht bereits eine Ansage: «Unser Ziel muss es sein, mit zwei Toren Unterschied zu gewinnen.» (Foto: Urs Häfliger)

Botschafter des Sports
Doch das Reich der Mitte verfolge noch ein weiteres Ziel, und dieses sei zwar ebenfalls ehrgeizig, aber zumindest werde dies eher erreicht: «China will die Sportart breiter bekannt machen und Meisterschaften etablieren», sagt die Trainerlegende. Die Jungs, die in der Schweiz verweilen, würden als Botschafter des Sports wieder in ihre Heimat reisen und so das Eishockey hoffentlich bekannt machen und etablieren.

Bevor es aber soweit ist, folgt das Spiel gegen den SC Bönigen. Für Jakob Kölliker ist das Resultat eigentlich egal. Hauptsache, er könne mit seiner Mannschaft im Wettkampf antreten und dass die Spieler wieder eine Spielerfahrung mehr in den Knochen haben. Das sei besser als jedes Training. Andere Ambitionen hat dagegen Thomas Zurbrügg, auch wenn es ein Freundschaftsspiel ist: «Unser Ziel muss es sein, mit zwei Toren Unterschied zu gewinnen.» Eine Aussage, das der Staff des chinesischen Teams bei Olympia 2022 aller Voraussicht nach nicht machen wird. (Bericht: Jungfrauzeitung / Urs Häfliger)


 

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